Olga Bedia Lang

Sprache ist das Material durch das ich eine Beziehung zur Welt entfalte.

Als Autorin arbeite ich in den Gattungen Drama, Lyrik, Essay und Prosa.

Manchmal bin ich innerhalb des künstlerischen Arbeitsprozesses und in Zusammenarbeit oder Auseinandersetzung mit anderen Künstler*innen und Denkenden, auch in anderen Rollen, wie der der Regisseurin, Sounddesignerin, Kritikerin oder Vermittlerin.

 

Zugänge

 

Ich bin eine Reisende. Ich erkunde Welten. Europa ist eine alte Welt mit vielen Ruinen.

Als Kind dieses Geistes frage ich mich, wie weitermachen?

Und die einzige Antwort, die ich habe, ist die, mich umzusehen und zu sehen, woraus das Material der alten Gebäude besteht und was sich daraus machen lässt.

Es gibt so viele Gebäude von so unterschiedlicher Art. Und man kann auf so viele Arten Reisen.

Unterwegs zu sein mit wenig Kontext, wirft mich auf mich selbst zurück. Und ich bin Situationen ausgesetzt, die unmittelbares Handeln erfordern.

Da sind nicht „keine Strukturen“ und ich weiss auch etwas über sie, aber meine Beziehung zu den Orten ist keine selbstverständliche.

Keine, in der ich eingebunden bin in ein über viele Jahre gewachsenes soziales Gefüge.

Das ermöglicht ein Handeln, bei dem ich mich mir selbst ganz nah fühle und wach bin.

Das schärft den eigenen Blick und das eigene Erleben auf eine Weise,

andererseits entrückt es einen auch.

Und es führt mich zu der Frage nach den Bedingungen des eigenen Sogewordenseins und den alternativen Existenzweisen

– was wäre noch möglich gewesen, an einem anderen Ort, in einer anderen Form?

Und mir stellt sich auch die Frage nach den Möglichkeiten, die man hat zu handeln und zu erleben in unterschiedlichen Systemen.

Wer bin ich in der Welt, wie entwickele ich mich an einem spezifischen Ort unter bestimmten Bedingungen? Und wie betrachte ich von dort aus den Rest der Welt?

 

Arbeitsweisen

 

Das weisse Blatt Papier ist Zuflucht, wird Dokument.

Ist Ort für Überlegungen und Entwürfe.

Raum, in dem etwas ergründet werden kann, was ich für „von Bedeutung“ halte.

Aufzeichnungen sind Skizzen – das Blatt wird zum Studienort und schließlich zur Bühne.

Und manchmal, auf Reisen, stehe ich am Meer, höre den unterschiedlichen Arten des Rauschens zu und verspüre den Impuls zu singen.

Das ist ein Bedürfnis nach Artikulation, dass sich archaisch anfühlt, nah an dem, was ich bin auf einer grundlegenden Ebene meines Menschseins.

Etwas beitragen wollen von dem Ort aus, an dem ich stehe, einzustimmen in die mich umgebende Geräuschkulisse.

Es ist eine Antwort darauf wie ich das Meer außerhalb von mir, in mir selbst erlebe.

Manchmal entsteht daraus in einem fließenden Übergang ein Denkprozess.

Getragen von etwas, das mehr ist als reiner Intellekt.

Dann nehme ich das was da ist auseinander, untersuche es und bringe es zurück zur Sprache.

Und es gibt auch dieses Bedürfnis, eine Welt entstehen zu lassen, in der man eine Weile leben kann.

Eine Welt, die wie ein Haus ist, das man besucht und anderen näher kommt.

Wie das eben sein kann, beim Lesen eines Romans.

 

Hintergrund

 

Ich bin im Süden Deutschlands aufgewachsen und habe einen binationalen Hintergrund.

Meine Muttersprache war nicht die Muttersprache meiner Mutter.

Sie sprach Deutsch, die Sprache meines Vaters, mit mir. Und doch war ihre erste Sprache, das Türkische, immer anwesend.

Hinter ihren Worten und wie sie damit handelte, stand noch ein anderes System der Weltaneignung. Eine Welt hinter der Vordergründigen, zu der ich nur gelangen konnte über eine Suchbewegung und einen Zugang, der sich des Intellekts bedient, aber über ihn hinausgeht.

Die Reise, durch die ich mehr über das System hinter den Worten meiner Mutter verstehen wollte, begann ich in den letzten Jahren vor meinem Abitur und setzte sie in meinem Magisterstudium der Geschichte und Kultur des Nahen Orients, Kunstgeschichte und Neueren Deutschen Literatur fort.

Das Prinzip des Ergründens und der Wunsch nach einem umfassenden Verstehen, das den Intellekt übersteigt, wurde so Teil meiner Ausbildung und ist grundlegend für meinen Zugang zur Welt und mein Schreiben.

 

Ziele

 

Durch das Material Sprache bewege ich mich in verschiedenen Schichten Welt. Sie ermöglicht verschiedene Formen des Erlebens dessen was sich vor und hinter ihr ereignet und kann das Erleben selbst auch hervorbringen. Deshalb ist auch der Diskurs über Sprachen und ihre Systeme selbst, relevant für mich.

Dadurch, dass etwas – eine Welt, eine Perspektive, eine Seinsweise – relativ ist, wird sie nicht weniger bedeutungsvoll. Das Bild wird nur komplexer und Genauigkeit umso wichtiger, wenn man sich darin bewegt. In meinem Blick bemühe ich mich um diese Genauigkeit und versuche ihr in meiner Sprache zu entsprechen.

Bewegung wird genauso wichtig wie das Sein.

Und wenn es keine festen Konzepte mehr gibt, die ein „zu Hause“ schaffen, dann verbindet man sich über den Boden auf dem man steht.

Darunter verstehe ich auch das geschichtliche Erbe das Existenzweisen bedingt – und die Geschichten darüber.

Anfang 2020

Olga Bedia Lang

Sprache ist das Material durch das ich eine Beziehung zur Welt entfalte.

Als Autorin arbeite ich in den Gattungen Drama, Lyrik, Essay und Prosa.

Manchmal bin ich innerhalb des künstlerischen Arbeitsprozesses und in Zusammenarbeit oder Auseinandersetzung mit anderen Künstler*innen und Denkenden, auch in anderen Rollen, wie der der Regisseurin, Sounddesignerin, Kritikerin oder Vermittlerin.

Zugänge

Ich bin eine Reisende. Ich erkunde Welten. Europa ist eine alte Welt mit vielen Ruinen.

Als Kind dieses Geistes frage ich mich, wie weitermachen?

Und die einzige Antwort, die ich habe, ist die, mich umzusehen und zu sehen, woraus das Material der alten Gebäude besteht und was sich daraus machen lässt.

Es gibt so viele Gebäude von so unterschiedlicher Art. Und man kann auf so viele Arten Reisen.

Unterwegs zu sein mit wenig Kontext, wirft mich auf mich selbst zurück. Und ich bin Situationen ausgesetzt, die unmittelbares Handeln erfordern.

Da sind nicht „keine Strukturen“ und ich weiss auch etwas über sie, aber meine Beziehung zu den Orten ist keine selbstverständliche.

Keine, in der ich eingebunden bin in ein über viele Jahre gewachsenes soziales Gefüge.

Das ermöglicht ein Handeln, bei dem ich mich mir selbst ganz nah fühle und wach bin.

Das schärft den eigenen Blick und das eigene Erleben auf eine Weise,

andererseits entrückt es einen auch.

Und es führt mich zu der Frage nach den Bedingungen des eigenen Sogewordenseins und den alternativen Existenzweisen

– was wäre noch möglich gewesen, an einem anderen Ort, in einer anderen Form?

Und mir stellt sich auch die Frage nach den Möglichkeiten, die man hat zu handeln und zu erleben in unterschiedlichen Systemen.

Wer bin ich in der Welt, wie entwickele ich mich an einem spezifischen Ort unter bestimmten Bedingungen? Und wie betrachte ich von dort aus den Rest der Welt?

Arbeitsweisen

Das weisse Blatt Papier ist Zuflucht, wird Dokument.

Ist Ort für Überlegungen und Entwürfe.

Raum, in dem etwas ergründet werden kann, was ich für „von Bedeutung“ halte.

Aufzeichnungen sind Skizzen – das Blatt wird zum Studienort und schließlich zur Bühne.

Und manchmal, auf Reisen, stehe ich am Meer, höre den unterschiedlichen Arten des Rauschens zu und verspüre den Impuls zu singen.

Das ist ein Bedürfnis nach Artikulation, dass sich archaisch anfühlt, nah an dem, was ich bin auf einer grundlegenden Ebene meines Menschseins.

Etwas beitragen wollen von dem Ort aus, an dem ich stehe, einzustimmen in die mich umgebende Geräuschkulisse.

Es ist eine Antwort darauf wie ich das Meer außerhalb von mir, in mir selbst erlebe.

Manchmal entsteht daraus in einem fließenden Übergang ein Denkprozess.

Getragen von etwas, das mehr ist als reiner Intellekt.

Dann nehme ich das was da ist auseinander, untersuche es und bringe es zurück zur Sprache.

Und es gibt auch dieses Bedürfnis, eine Welt entstehen zu lassen, in der man eine Weile leben kann.

Eine Welt, die wie ein Haus ist, das man besucht und anderen näher kommt.

Wie das eben sein kann, beim Lesen eines Romans.

Hintergrund

Ich bin im Süden Deutschlands aufgewachsen und habe einen binationalen Hintergrund.

Meine Muttersprache war nicht die Muttersprache meiner Mutter.

Sie sprach Deutsch, die Sprache meines Vaters, mit mir. Und doch war ihre erste Sprache, das Türkische, immer anwesend.

Hinter ihren Worten und wie sie damit handelte, stand noch ein anderes System der Weltaneignung. Eine Welt hinter der Vordergründigen, zu der ich nur gelangen konnte über eine Suchbewegung und einen Zugang, der sich des Intellekts bedient, aber über ihn hinausgeht.

Die Reise, durch die ich mehr über das System hinter den Worten meiner Mutter verstehen wollte, begann ich in den letzten Jahren vor meinem Abitur und setzte sie in meinem Magisterstudium der Geschichte und Kultur des Nahen Orients, Kunstgeschichte und Neueren Deutschen Literatur fort.

Das Prinzip des Ergründens und der Wunsch nach einem umfassenden Verstehen, das den Intellekt übersteigt, wurde so Teil meiner Ausbildung und ist grundlegend für meinen Zugang zur Welt und mein Schreiben.

Ziele

Durch das Material Sprache bewege ich mich in verschiedenen Schichten Welt. Sie ermöglicht verschiedene Formen des Erlebens dessen was sich vor und hinter ihr ereignet und kann das Erleben selbst auch hervorbringen. Deshalb ist auch der Diskurs über Sprachen und ihre Systeme selbst, relevant für mich.

Dadurch, dass etwas – eine Welt, eine Perspektive, eine Seinsweise – relativ ist, wird sie nicht weniger bedeutungsvoll. Das Bild wird nur komplexer und Genauigkeit umso wichtiger, wenn man sich darin bewegt. In meinem Blick bemühe ich mich um diese Genauigkeit und versuche ihr in meiner Sprache zu entsprechen.

Bewegung wird genauso wichtig wie das Sein.

Und wenn es keine festen Konzepte mehr gibt, die ein „zu Hause“ schaffen, dann verbindet man sich über den Boden auf dem man steht.

Darunter verstehe ich auch das geschichtliche Erbe das Existenzweisen bedingt – und die Geschichten darüber.

Anfang 2020

Olga Bedia Lang

 

Sprache ist das Material durch das ich eine Beziehung zur Welt entfalte.

Als Autorin arbeite ich in den Gattungen Drama, Lyrik, Essay und Prosa.

Manchmal bin ich innerhalb des künstlerischen Arbeitsprozesses und in Zusammenarbeit oder Auseinandersetzung mit anderen Künstler*innen und Denkenden, auch in anderen Rollen, wie der der Regisseurin, Sounddesignerin, Kritikerin oder Vermittlerin.

Zugänge

Ich bin eine Reisende. Ich erkunde Welten. Europa ist eine alte Welt mit vielen Ruinen.

Als Kind dieses Geistes frage ich mich, wie weitermachen?

Und die einzige Antwort, die ich habe, ist die, mich umzusehen und zu sehen, woraus das Material der alten Gebäude besteht und was sich daraus machen lässt.

Es gibt so viele Gebäude von so unterschiedlicher Art. Und man kann auf so viele Arten Reisen.

Unterwegs zu sein mit wenig Kontext, wirft mich auf mich selbst zurück. Und ich bin Situationen ausgesetzt, die unmittelbares Handeln erfordern.

Da sind nicht „keine Strukturen“ und ich weiss auch etwas über sie, aber meine Beziehung zu den Orten ist keine selbstverständliche.

Keine, in der ich eingebunden bin in ein über viele Jahre gewachsenes soziales Gefüge.

Das ermöglicht ein Handeln, bei dem ich mich mir selbst ganz nah fühle und wach bin.

Das schärft den eigenen Blick und das eigene Erleben auf eine Weise,

andererseits entrückt es einen auch.

Und es führt mich zu der Frage nach den Bedingungen des eigenen Sogewordenseins und den alternativen Existenzweisen

– was wäre noch möglich gewesen, an einem anderen Ort, in einer anderen Form?

Und mir stellt sich auch die Frage nach den Möglichkeiten, die man hat zu handeln und zu erleben in unterschiedlichen Systemen.

Wer bin ich in der Welt, wie entwickele ich mich an einem spezifischen Ort unter bestimmten Bedingungen? Und wie betrachte ich von dort aus den Rest der Welt?

Arbeitsweisen

Das weisse Blatt Papier ist Zuflucht, wird Dokument.

Ist Ort für Überlegungen und Entwürfe.

Raum, in dem etwas ergründet werden kann, was ich für „von Bedeutung“ halte.

Aufzeichnungen sind Skizzen – das Blatt wird zum Studienort und schließlich zur Bühne.

Und manchmal, auf Reisen, stehe ich am Meer, höre den unterschiedlichen Arten des Rauschens zu und verspüre den Impuls zu singen.

Das ist ein Bedürfnis nach Artikulation, dass sich archaisch anfühlt, nah an dem, was ich bin auf einer grundlegenden Ebene meines Menschseins.

Etwas beitragen wollen von dem Ort aus, an dem ich stehe, einzustimmen in die mich umgebende Geräuschkulisse.

Es ist eine Antwort darauf wie ich das Meer außerhalb von mir, in mir selbst erlebe.

Manchmal entsteht daraus in einem fließenden Übergang ein Denkprozess.

Getragen von etwas, das mehr ist als reiner Intellekt.

Dann nehme ich das was da ist auseinander, untersuche es und bringe es zurück zur Sprache.

Und es gibt auch dieses Bedürfnis, eine Welt entstehen zu lassen, in der man eine Weile leben kann.

Eine Welt, die wie ein Haus ist, das man besucht und anderen näher kommt.

Wie das eben sein kann, beim Lesen eines Romans.

Hintergrund

Ich bin im Süden Deutschlands aufgewachsen und habe einen binationalen Hintergrund.

Meine Muttersprache war nicht die Muttersprache meiner Mutter.

Sie sprach Deutsch, die Sprache meines Vaters, mit mir. Und doch war ihre erste Sprache, das Türkische, immer anwesend.

Hinter ihren Worten und wie sie damit handelte, stand noch ein anderes System der Weltaneignung. Eine Welt hinter der Vordergründigen, zu der ich nur gelangen konnte über eine Suchbewegung und einen Zugang, der sich des Intellekts bedient, aber über ihn hinausgeht.

Die Reise, durch die ich mehr über das System hinter den Worten meiner Mutter verstehen wollte, begann ich in den letzten Jahren vor meinem Abitur und setzte sie in meinem Magisterstudium der Geschichte und Kultur des Nahen Orients, Kunstgeschichte und Neueren Deutschen Literatur fort.

Das Prinzip des Ergründens und der Wunsch nach einem umfassenden Verstehen, das den Intellekt übersteigt, wurde so Teil meiner Ausbildung und ist grundlegend für meinen Zugang zur Welt und mein Schreiben.

Ziele

Durch das Material Sprache bewege ich mich in verschiedenen Schichten Welt. Sie ermöglicht verschiedene Formen des Erlebens dessen was sich vor und hinter ihr ereignet und kann das Erleben selbst auch hervorbringen. Deshalb ist auch der Diskurs über Sprachen und ihre Systeme selbst, relevant für mich.

Dadurch, dass etwas – eine Welt, eine Perspektive, eine Seinsweise – relativ ist, wird sie nicht weniger bedeutungsvoll. Das Bild wird nur komplexer und Genauigkeit umso wichtiger, wenn man sich darin bewegt. In meinem Blick bemühe ich mich um diese Genauigkeit und versuche ihr in meiner Sprache zu entsprechen.

Bewegung wird genauso wichtig wie das Sein.

Und wenn es keine festen Konzepte mehr gibt, die ein „zu Hause“ schaffen, dann verbindet man sich über den Boden auf dem man steht.

Darunter verstehe ich auch das geschichtliche Erbe das Existenzweisen bedingt – und die Geschichten darüber.

Anfang 2020